Mein Name ist Donald Duck: Die Pseudonymisierung

Im Kern ist die Pseudonymisierung von Daten eine abgeschwächte Form der Anonymisierung. Bei der letzteren werden Daten so verändert, dass sie keinem Individuum mehr zugeordnet werden können. Bei der Pseudonymisierung werden nur der Name oder andere Kennzeichen durch einen ‚Code‘ – meist eine mehrstellige Buchstaben- und Zahlenfolge – ersetzt. Die Identifizierung der Person wird hierdurch zwar erschwert, aber in der Regel nicht unmöglich gemacht. Die Bezüge von Datensätzen untereinander bleiben erhalten, eine Zusammenführung von Daten ist möglich.

‚Nicknames‘, ‚Pseudos‘ oder ‚Avatare‘ – dies alles sind Beispiele dafür, wie die Pseudonymisierung im Alltag voranschreitet. Rechtlich ist diese ‚Tarnung‘ nach § 13 Telemediengesetz auch zulässig. Bei einer Klage aber wird dieses Pseudonym regelhaft aufgedeckt. Der Dienstanbieter ist verpflichtet – zum Beispiel bei polizeilichen oder staatsanwaltlichen Ermittlungen – den Klarnamen des Nutzers bekannt zu geben.

Die fortschreitende Pseudonymisierung trägt trotz der geringen Schutzwirkung erheblich zum Niedergang der Gesprächskultur im Internet bei. Viele Nutzer wähnen sich hinter dem Schild eines Pseudonyms sicher. Dementsprechend sinkt die gutbürgerliche Hemmschwelle bei Anstand und Gesprächskultur, starkdeutsches Pöbeln und Drohen nimmt überhand.

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