RAF F-35B stealth fighter

VTOL – ein Senkrechtstart hat Vorteile

Ein Flugzeug ist zum schnellen Erkunden sehr gut geeignet, doch was ist, wenn die Landebahnen nicht benutzbar sind? Genau da kommt ein VTOL ins Spiel, der darauf nicht angewiesen ist.

VTOL - ein Senkrechtstart hat Vorteile

Funktionsweise eines VTOL

Ein „Vertical Take-Off and Landing“, kurz VTOL, beschreibt ein Flugobjekt, welches senkrecht, also ohne Bahn, starten und landen kann. Obwohl Helikopter auch dazu gehören, meint man damit aber meistens Luftfahrtzeuge mit Tragflächen. Aus technischer Sicht gibt es zwei Antriebsarten von solchen Hybriden.

Manche bestehen aus kombinierten Hub- und Schubantrieben, die beispielsweise mit Hilfe von Kipprotoren ihre Flugweise ändern. Je nach Neigungswinkel der Rotoren kann das Flugobjekt wie ein Helikopter oder wie ein normales Flugzeug fliegen. Bei einem VTOL-Jet wird lediglich der Schub von den Triebwerken durch Kippelemente umgelenkt.

Bei einem VTOL mit getrennten Hub- und Schubantrieben gibt es zum Beispiel neben zwei starren Rotoren auch Triebwerke. Je nach Flugmodus werden dann die Rotoren oder die Triebwerke verwendet.

Einsatz von hybriden Luftfahrzeugen

Ein VTOL wird oftmals beim Militär für schwierig erreichbare Orte, deren Untergrund nicht fest oder für eine waagerechte Landung nicht ausreichend ist, eingesetzt. Aus demselben Grund verwenden Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben diese Art. Sie kommen also beim Katastrophenschutz, der öffentlichen Sicherheit und SAR-Operationen zum Einsatz.

B.r.m. profitiert auch von der Nutzung von VTOL. In dem Projekt VTOL-EGM entwickelt der Bremer IT-Dienstleister gemeinsam mit der OptoPrecision GmbH und dem Institut für Umweltphysik der Uni Bremen eine Umweltüberwachung per Drohnen. Dabei werden Messungen an, für den Menschen unzugänglichen, Orten durchgeführt. Diese Daten werden dann ausgewertet und klären so über Umweltverschmutzungen auf.

Aviaspace Roadshow – b.r.m. und U-Space

Der Bremer IT-Dienstleister b.r.m. konnte im Rahmen der Roadshow des AVIASPACE BREMEN e.V. Konzepte aufzeigen, die die Integration von UAV und UAS in den konventionellen Flugverkehr ermöglichen, dies ist der sogenannte U-Space. Zusammen mit dem Entwicklungs- und Systemdienstleister OptoPrecision GmbH kommen, neben dem Projekt VTOL-EGM, zudem noch weitere innovative Projekt hinzu.

VTOL-EGM - AviaSpace Roadshow

U-Space liefert Motivation

Mit der Grundlage zur Einrichtung eines U-Space, einem Luftraum für unbemannte Flugobjekte, hat die EASA den Grundpfeiler für die koordinierte zivile Drohnenluftfahrt geschaffen. Mit Mitteln, wie der iConspicuity wird der Flugverkehr sicherer gemacht und der Markt für U-Space Service Provider geöffnet.

In dem Projekt VTOL-EGM entwickeln die Firmen OptoPrecision GmbH und b.rm. Lösungen, um das Umwelt-Monitorings effizienter zu gestalten. Diese werden für umfangreiche Messungen an Quellen von Umweltverschmutzungen genutzt. Da an vielen Orten, die für den Menschen schlecht oder nur ressourcenintensiv zugänglich sind, Verschmutzungen herrschen werden UAS mit Piloten aus der Entfernung eingesetzt.

U-Space Service Provider

Während sich die OptoPrecision GmbH mit ihrer langjährigen Erfahrung in der Überwachung, (KI-)Erkennung und Tracking um die Sensorentwicklung, Drohnenentwicklung und den Betreib kümmert, nimmt b.r.m. die Rolle eines U-Space Service Providers ein. Dazu gehören Aufgaben wie etwa die Netzidentifizierung, die UAS-Fluggenehmigung und die Geo-Sensibilisierung. Das Testgelände Hatten-UAS zur Drohnenerprobung wurde im Projekt VTOL-EGM bereits genutzt und befindet sich auf dem Flugplatz Oldenburg-Hatten EDWH. Der 16 Hektar große Flugplatz ist zudem mit seiner günstigen Lage perfekt als Einsatzbasis geeignet. Hatten-UAS ist außerdem für die Ausbildung und Erprobung nutzbar.

Der kommerzielle Einsatz von UAS muss integrativ innerhalb des Luftraumes mit anderen bemannten Luftfahrteilnehmern stattfinden, es kann keine Segregation geben. Das zeitweilige Sperren verschiedener Lufträume für einen Flug eines UAS gehört nun der Vergangenheit an. Eine enge Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure wird sicherstellen, dass der U-Space Norddeutschland entsteht. Der Aufbau des U-Space Norddeutschland hält den Innovationsschub bereit, den die Luffahrt benötigt um den Drohnenmarkt zu erschließen.

Das genaue Vorgehen in diesem Projekt haben Harald Rossol und Markus Rossol in der Präsentation AviaSpace Roadshow vorgestellt. Zudem bedanken wir uns bei allen Teilnehmern für die gelungene Veranstaltung!

Über den norddeutschen Luft- und Raumfahrtcluster können Sie mehr auf der Internetseite des Aviaspace Bremen e.V. erfahren